Weiter zum Inhalt

Von ‚Bello’ zu ‚Paul’: Zum Wandel und zur Struktur von Hunderufnamen

Eva Schaab


Seiten 131 - 161



Dieser Beitrag befasst sich mit der modernen Hundebenennung und basiert auf 1.000 aktuellen Hundenamen. Der Vergleich mit Hundenamensammlungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert ergibt, dass ein tiefgehender Wandel in der Benennung stattgefunden hat, der den Übergang des Hundes vom Nutz- zum reinen Haustier und Gefährten des Menschen widerspiegelt. So hat sich der Anteil an menschlichen Namen mehr als verdreifacht. Fast 60% der Hundenamen deckt sich mit einem Anthroponym, wozu neben zahlreichen Rufnamen, die oft als Koseform vorkommen (Sammy, Benny), auch Familiennamen wie Einstein, Kennedy, Lagerfeld zählen. Weitere 12% basieren auf einer anderen onymischen Basis, zum Beispiel Fiktionymen (Snoopy, Frodo), Toponymen (Sydney, Boston) oder Ergonymen (Asti, Baileys, Bluna). 13% leiten sich aus Appellativen ab (Lady, Socke, Energy), wobei hier der hohe Anteil englischer Wörter auffällt. Gleiches gilt für die kleine Gruppe der Adjektive (Sunny, Blacky). 11% der Hundenamen sind intransparent. Insgesamt konnte ein hoher Individualisierungsgrad festgestellt werden, der für Hündinnen noch mehr gilt als für Rüden. Typische Hundenamen wie Lumpi, Bello und Rex kommen fast gar nicht mehr vor. Abschließend werden die verschiedenen Sexusausdrucksverfahren untersucht, die eine starke formale Basierung erkennen lassen, das heißt primär vom Auslaut des Namens abhängen.

Empfehlen


Export Citation