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Anmerkungen zum terminologischen Problem der ‚alteuropäischen Hydronymie’ samt indogermanistischen Ergänzungen zum Namen der Elbe

Harald Bichlmeier


Seiten 365 - 395



Die Benennung der ältesten Gewässernamenschicht in Europa als ‚alteuropäisch’ stellt nach wie vor ein Problem dar. Allerdings zeigen auch alle anderen Bezeichnungen Nachteile. Für die Namenschicht selbst wird hier von einem gegenüber dem urindogermanischen Zustand bereits weiterentwickelten, das heißt in diesem Falle vereinfachten Phonemsystem ausgegangen. Gleichzeitig wird erneut dafür plädiert, die Erkenntnisse der Indogermanistik endlich stärker in die Untersuchungen jener Gewässernamen einfließen zu lassen. Die Erkenntnismöglichkeiten, die die moderne Indogermanistik bietet, werden am Beispiel des Flussnamens Elbe vorgeführt. Gegenüber der althergebrachten Erklärung des Namens als ‘die Weiße’ wird hier aus semantischen Erwägungen eine Etymologie, die auf eine ursprüngliche Bedeutung ‘die Mäandrierende’ zurückführt, vorgezogen. Nur diese lässt eine sinnvolle Verbindung mit traditionell zum Namen Elbe gestellten altnordischen und mittelniederdeutschen Appellativen zu. Eine eindeutige Entscheidung für die eine oder andere Etymologie kann mit sprachwissenschaftlichen Kriterien aber vorläufig (noch) nicht getroffen werden.

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