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Etymologische Bemühungen um ‚Fritzens‘ (Nordtirol)

Diether Schürr


Seiten 193 - 210



Die keltische Etymologie von ‚Fritzens‘ erklärt nicht den Umlaut und muss deshalb aufgegeben werden. Und es gibt in der Umgebung von Fritzens auch keine anderen Ortsnamen, die mit einiger Sicherheit keltischen Ursprungs sind. Das stimmt mit dem Fehlen archäologischer Funde, die für die Präsenz von Kelten sprechen würden, überein. ‚Fritzens‘ könnte mit einem venetischen Personennamen *Frutikos erklärt werden, wenn die zweite Silbe wie in anderen Fällen synkopiert wurde, und es gibt weitere Ortsnamen in der Umgebung von Fritzens mit einem möglicherweise venetischen *f-: Volders, Vomp, Finsing und Fügen, das wahrscheinlich mit dem Stammensnamen der Focunates verbunden werden kann, der zum Zeitpunkt der römischen Eroberung belegt ist. Die venetische Votivinschrift vom Demlfeld bezeugt nun Präsenz von Venetern, und ein Name venetischen Ursprungs könnte auch in der rätischen Inschrift vom Demlfeld vorkommen.

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