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‚Lilly‘, ‚Paul‘ und ‚Krümel‘. Benennungsmotivik und Struktur von Kaninchennamen

Melissa Holzschuh


Seiten 97 - 116



Domestizierte Kaninchen gibt es seit dem 12. Jahrhundert. In der Kaninchenhaltung zeichnet sich seitdem ein Wandel ab, der bei der Gehegehaltung des Kaninchens als Nutztier beginnt und in der heutigen Wohnungshaltung mündet. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich das Nutz- zum Haustier und Familienmitglied entwickelt. Dieser neue Status spiegelt sich in der Benennung von Kaninchen, die bis dato noch nie untersucht wurde. Dieser Beitrag befasst sich mit der aktuellen Benennung von Kaninchen, basierend auf einem Korpus von 977 Namen, das aus einer Online-Umfrage gewonnen wurde. Kaninchennamen weisen eine ungeahnte Diversität auf, was sich nicht nur in vielfältigen Benennungsmotiven äußert, sondern auch darin, dass sich durchschnittlich nur 1,5 Kaninchen einen Namen teilen. Mehr als 50% aller untersuchten Namen verfügen über eine anthroponyme Namenbasis und entsprechen oft aktuellen Kindernamen wie Lilly, Paul und Max. Häufige Benennungsmotive sind Nachbenennung (beispielsweise nach fiktiven Charakteren, berühmten Persönlichkeiten), Übername (Aussehen, Charakter, etc.) und auch Wohlklang. Wird Geschlecht formal am Namen markiert, so am ehesten durch den Auslaut.

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