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‚Aristo vom Sonnenhof‘ und ‚Birona von der Herzogsquelle‘. Zur Motivik, Struktur und Pragmatik von Hundezuchtnamen

Carolin Leppla


Pages 117 - 141



Der Beitrag untersucht auf Basis von über 3.000 Schäferhundezuchtnamen Motive, Material und Bauprinzipien dieser besonderen Namenklasse, die bisher noch nie Gegenstand onomastischer Forschung war. Insgesamt zeigt sich, dass fast drei Viertel der Schäferhundezuchtnamen auf Phantasienamen, das heißt intransparenten Wortneuschöpfungen basieren, die primär euphonischen Kriterien folgen. Gilt für die Hunderufnamen eine starke Anthroponymisierung (sieh Schaab 2012), kann für die Hundezucht das Gegenteil nachgewiesen werden. Der Hund wird durch seinen prestigehaltigen Namen zum Statussymbol erhoben und trägt als Verkaufsprodukt einen Namen, der ihn als kostbare Ware auszeichnet und entsprechend bewirbt. Aufgrund dieses Produktcharakters ist auch der Aufwand der Sexusmarkierung gegenüber „normalen“ Hunderufnamen erhöht (overdoing gender), denn aus der Werbeforschung ist bekannt, dass sich gegenderte Produkte besser verkaufen als ungegenderte. Die Anzeige von Geschlecht in der Zucht übertrifft deutlich den Grad an Sexusmarkierung in der Haustiernamengebung. Sexusindefinite Namen sind kaum vorhanden.

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