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Zwischen Nummer und Name. Zur Benennung von Versuchstieren

Damaris Nübling


Seiten 495 - 515



Versuchstiere in Laboren entstammen meist strenger Zucht und werden zum Beispiel für Arzneimitteltests eingesetzt. Dieser Beitrag befasst sich erstmals mit der Benennung von Versuchstieren, die zwischen bloßer Identifikation (mit Nummern) bis hin zu maximaler Individualisierung (mit Individualnamen) oszillieren kann. Dabei wird auch die Nahtstelle zwischen (nichtsprachlicher) Individualkennung und (sprachlicher) Benennung beleuchtet. Am Beispiel von Mäusen und Affen im Paul-Ehrlich-Institut Langen werden die Voraussetzungen, Faktoren und Praktiken der Namenvergabe untersucht: Erfahren Mäuse eine Identifizierung anhand ihrer Käfignummer und künstlicher Fellmarkierung, bekommen Makaken neben der Registrierungs- und Tätowierungsnummer auch Rufnamen, oft sogar einen zusätzlichen Kosenamen, da die TierpflegerInnen viele Jahre mit ihnen verbringen und sie auf der Belebtheitshierarchie den Menschen nahe stehen. Der reine Nutzeffekt wird hier ausgeblendet. Außerdem befasst sich der Artikel mit den generellen Unterschieden zwischen (de-individualisierender, aber identifizierender) nummerierender und (individualisierender) onymischer Benennung sowie dem hohen Maß an Körperlichkeit, das Namen häufig zugeschrieben wird, besonders von Trägern manipulierter oder aufgezwungener Namen.

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