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Diskursgrammatische Aspekte von Ortsnamen im kolonialen Archiv

Daniel Schmidt-Brücken


Pages 431 - 469



In diesem Beitrag werden Toponyme im Kontext des deutschen Kolonialismus aus diskursgrammatischer Perspektive untersucht. Die Datengrundlage der Untersuchung ist der historische Bibliothekskatalog „Kolonialwesen“ der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (1906/7–ca. 1940). Es werden Toponyme in Titeln darin verzeichneter kolonialer Publikationen untersucht, die zur Zeit des deutschen Kolonialismus zwischen 1884 und 1919 erschienen sind. Das Datensample wird als Register eines kolonialen Archivs verstanden, in dem Ortsnamen als Indizes für thematische Präferenzen in kolonialen Diskursen fungieren und der kommunikativen Ortsherstellung dienen. Die qualitative Analyse beginnt mit einer Klassifikation der (zumeist Makro-)Toponyme, geht auf graphematische Aspekte ein und fokussiert dann hauptsächlich syntaktisch-semantische Relationen wie die semantischen Rollen der Toponyme in Titelkontexten und phrasenstrukturelle Aspekte. Ziel der Untersuchung ist eine diskursgrammatische Beschreibung von Formen und Funktionen kolonialer Toponyme in syntaktisch heterogenen Kontexten von Publikationstiteln.

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