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Oὐκρόμιρος*, Ῥαμίς, Λίβης

Norbert Wagner


Seiten 395 - 397



Zusammenfassung: Es werden drei chattische Personennamen abgeklärt. Oὐκρόμιρος* gilt Much als Kompositum aus germ. *Ukra-, der Schwundstufe zu *wakra- ‘wacker’ und, mit Itazismus, von *mēraz ‘berühmt’. Dies gilt als heutige Standardetymologie. Auf Grund des a-Umlauts müßte aber *Okra- vorliegen. Es ist deshalb vielmehr vom normalstufigen Adjektiv auszugehen und minimal zu Oὐκρ<ό>μιρος zu emendieren. Bei Ῥαμίς und Λίβης geht es vor allem um die Gestalt der Endungen. Bei ersterer ist statt wie bisher von an. ramr vom älteren rammr ‘stark’ auszugehen und hiervon das Femininum auf ‑ī- *rammīz ‘die Starke’ abzuleiten, woraus sich mit Vereinfachung der Gemination bei der Schreibung Ῥαμίς ergibt. Λίβης setzt die Kurzform germ. *Lībaz voraus, welches wie *Sig-astaz zu Segestes nach dem lat.-gr. Muster Orestes, so etwa nach lat.-gr. Hermes usw. bis zu Strabons Λίβης geriet.

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