- Volume 51 (2016)
- Vol. 51 (2016)
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- Issue 1
- No. 1
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- Pages 97 - 111
- pp. 97 - 111
Anhand der Taufeintragungen der Amrumer Kirchenbücher wird die Namengebung in einer durch ihre Insellage abgegrenzten Gesellschaft untersucht, die zudem einen eigenen Sprachraum bildete. Bis ins 19. Jahrhundert wurden fast ausschließlich friesische Rufnamen verwendet, wobei die Nachnamen patronymisch gebildet wurden. Die Namengebung erfolgte traditionell nach dem letzten verstorbenen Familienmitglied. Der starke niederländische Einfluss führte im 18. Jahrhundert zu einer Hollandisierung der Namen. Im 19. Jahrhundert begannen sich die Traditionen der Namengebung zu wandeln, um dann ganz aufgegeben zu werden, wobei das Individuum wichiger wurde als die Familie und die Tradition.